YOGA – GESUND FÜR KÖRPER UND SEELE

In Deutschland haben 2018 mehr als 11,3 Millionen Menschen (16 Prozent) bereits Yoga-Erfahrung. Davon üben rund 3,4 Millionen regelmäßig Yoga 1. Die Ursprünge des Yoga liegen in Indien. Dort wurden die Atem- und Meditationsübungen zunächst mündlich in Sammlung von religiösem Wissen im Hinduismus überliefert und weitergegeben. Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Verbindung“ oder „Einheit“. Zunächst galt Yoga als spiritueller Weg, bei dem die Meditation im Vordergrund stand. Weil aber das lange Meditieren eine große körperliche Anstrengung darstellt, wurden Bewegungs- und Dehnübungen entwickelt, die den Körper stärken. Diese sogenannten „Asanas“ (Körperübungen) entstanden erst später 2.

Hatha-Yoga als häufigste Form

Das Hatha-Yoga ist die in der westlichen Welt am weitesten verbreitete Yoga-Form. "Hatha-Yoga" bedeutet so viel wie "kraftvoller Yoga". Es besteht aus Körperübungen (āsana), Atemübungen (prānāyāma), Reinigungsübungen (kriyā) und Meditationen. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Hatha-Yoga-Stile entwickelt – zum Teil unter eigenem Namen. Einige Hatha-Yoga-Formen üben eher statische Körperhaltungen (āsana), andere eher fließende Abläufe (vinyāsa). In manchen Fällen steht eine körperlich fordernde Yoga-Praxis im Vordergrund oder eine starke Ausrichtung auf den Atem oder die philosophisch-spirituelle Weiterentwicklung 2.

9 Yoga-Formen im Überblick

Neben Hatha-Yoga existiert eine Vielzahl weiterer Yoga-Formen:

  1. Vinyasa Flow Yoga: dynamisch fließende Yoga-Form, die Bewegung und Atmung verbindet und die Koordination trainiert.

  2. Ashtanga Yoga: Vorläufer des Vinyasa Flow Yoga mit sechs festgelegten, kraftvolle Übungsserien.

  3. Power Yoga: US-amerikanische, körperbetonte Weiterentwicklung des Ashtanga Yoga mit viel Bewegung und Atemübungen.

  4. Jivamukti Yoga: tänzerische Übungen zu traditioneller und moderner Musik mit Lachen und Mitsingen. Die fließenden Bewegungen werden fast tänzerisch verbunden.

  5. Bikram Yoga: 26 feste Übungen bei einer Raumtemperatur von 38 Grad Celsius.

  6. Hormon Yoga für Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden: Eine Kombination von Hatha Yoga und weiteren Yoga-Formen mit dynamischen Körperübungen.

  7. Iyengar Yoga: Eine Form des Hatha Yoga mit Hilfsmittel wie Blöcke oder Seile für Menschen mit Sportverletzungen.

  8. Kundalini Yoga: Die Übungen zielen auf die Aktivierung der Körperenergie.

  9. Acro Yoga: Eine Kombination aus Yoga, Akrobatik und Tai-Yoga-Massage 3.

Yoga und Gesundheit

Für Yoga werden verschiedene gesundheitsfördernde Effekte vermutet. Zahlreiche Studien haben versucht, diese Wirkung wissenschaftlich nachzuweisen.

Nach ärztlicher Rücksprache eignen sich Yoga-Übungen unter anderem für die folgenden Erkrankungen 4,5:

  • Bluthochdruck: Entspannungsübungen unterstützen die Behandlung von erhöhtem Blutdruck.

  • Koronare Herzerkrankungen: Dynamische Yoga-Formen können helfen typische Risikofaktoren wie Übergewicht zu reduzieren oder Blutfettwerte zu normalisieren.

  • Diabetes mellitus: Wie bei der Koronaren Herzerkrankung kann Yoga bestimmte Risikofaktoren wie Übergewicht mildern.

  • Asthma: Die Yoga-Atemübungen können Asthma-Symptome lindern – beispielsweise durch Stärkung der Atemmuskulatur. Mehr zu Atemübungen bei Asthma >> [Link zum Kapitel Atmung, Atemübungen]

  • Chronische Rückenschmerzen: Yoga trägt zur einer Stärkung der Muskulatur bei und kann die Körperhaltung verbessern.

  • Schmerzsyndrome: Yoga kann bei der körperlichen und seelischen Entspannung unterstützen und beruhigt auf den Sympathikus wirken.

  • Depressive Erkrankungen: Yoga kann zum Spannungsabbau beitragen und die Stimmungslage bessern.

Yoga – Verletzungen vermeiden

Ehrgeizig betriebene Yoga-Übungen wie Lotus-Sitz und Kopfstand können zu Beschwerden und körperlichen Schäden führen. Daher gilt es schmerzende Yoga-Übungen zu vermeiden. Typische Verletzungen beim Yoga sind überdehnte Bänder und Sehnen, gezerrte Muskeln, Bänderrissen, Gelenkreizungen und Nervenentzündungen. Zu den Klassikern unter den Yoga-bedingten Verletzungen zählen Ischias-Reizungen und Rückenleiden. Bei bestehenden Erkrankungen empfiehlt sich vorher eine Rücksprache mit dem Arzt 5.

Letzte Aktualisierung: 11.05.2021

REFERENZEN

[1] Repräsentative BDY-Studie zu Yoga in Deutschland, Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY), Zugriffsdatum 24. Juni 2018: https://www.yoga.de/yoga-als-beruf/yoga-in-zahlen/yoga-in-zahlen-2018/
[2] Yoga ist Vielfalt, Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY), Zugriffsdatum 24. Juni 2018: https://www.yoga.de/yoga/
[3] Bühler J., 10 Yoga-Arten: Welcher Stil passt zu mir? Achim Achilles, Zugriffsdatum 24. Juni 2018: https://www.achim-achilles.de/gesundheit/laufen-a-gesundheit/30719-10-yoga-arten-welcher-stil-passt-zu-mir.html#!FEB_2016_SHOT_10_001_3
[4] Yoga als therapiebegleitende Maßnahme, Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY), Zugriffsdatum 24. Juni 2018: https://www.yoga.de/gesundheit-und-pravention/therapie/
[5] Modifiziert nach: Wörle L., Pfeiff E. Yoga als Therapie, 2. Auflage 2017, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, ISBN: 9783437450914, Zugriffsdatum 24. Juni 2018: https://shop.elsevier.de/yoga-als-therapie-9783437450914.html