GEHIRN
Das Gehirn ist eine komplexe Struktur aus Milliarden von Nervenzellen. Erst im frühen 20. Jahrhundert begann die moderne Gehirnforschung, um seine Funktion zu verstehen 1.
So ist das Gehirn aufgebaut
Das menschliche Gehirn ist hierarchisch aufgebaut: Vom Hirnstamm über das Zwischenhirn und Kleinhirn bis zum Großhirn
- Der Hirnstamm ist der entwicklungsgeschichtlich älteste Teil des Gehirns.
- Der im Zwischenhirn gelegene Bereich des Hypothalamus ist an zahlreichen körperlichen und psychischen Prozessen beteiligt.
- Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) steuert die Produktion von Hormonen und anderen Botenstoffen.
- Zum limbischen System gehören Strukturen des Zwischenhirns, Mittelhirns und Großhirns sowie der Hypothalamus. Es beeinflusst auf vielfache Weise Informationsabläufe. Dazu filtert und moduliert es eintreffende Informationen, bevor sie in die Großhirnrinde gelangen.
- Das Kleinhirn besitzt ein kleines Volumen als das Großhirn. Es weist aber eine hohe Dichte von Nervenzellen (Neuronen) auf und ist vor allem für die Bewegungskoordination und das Gleichgewicht (Motorik) zuständig.
- Das Großhirn macht etwa 80 Prozent der gesamten Gehirnmasse aus. Es ist in zwei Hälften geteilt, die über „Balken“ verbunden sind, und besteht aus vier Lappen: Stirnlappen, Scheitellappen, Schläfenlappen und Hinterhauptlappen 2.
Großhirn mit milliardenfacher Vernetzung
Die Großhirnrinde ist in verschiedene Rindenfelder aufgeteilt: sensorische und motorische sowie Gedanken- und Antriebsfelder. Sie nimmt Reize der Sinnesorgane (Sehen, Hören, Schmecken und Riechen) wahr. Zudem aktiviert sie Muskeln. Auch das Denken und Erinnern läuft in bestimmten Rindenfeldern ab 2.
Das Gehirn ist „plastisch“
Der Informationsaustausch im Gehirn funktioniert über elektrische und chemische Signale. Die etwa hundert Milliarden Nervenzellen vernetzten sich zum Teil bereits im embryonalen und frühkindlichen Stadium. Im Lauf des Lebens können sie sich ständig neu anpassen. Diese Veränderungsmöglichkeit der Nervenzellschaltungen (Synapsen) führt zu einer „neuronalen Plastizität“ (Formbarkeit).
Moderne Gehirnforschung mit EEG und fMRT
Moderne Messverfahren wie der Elektroenzephalographie (EEG) und der funktionellen Magnet-Resonanz-Tomographie (fMRT) erlauben es heute, die Gehirnfunktionen genauer zu verstehen und das Gehirn zu kartografieren 1.
Wie funktioniert das Gedächtnis?
Der Mensch kann Informationen dauerhaft speichern und damit lernen. Dazu nutzt er verschiedenen Formen seines Gedächtnisses. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Gehirnregion des Hippocampus‘ 3.
Wenn das Gehirn krank wird
Das Gehirn mit seiner komplexen Struktur ist anfällig für eine Vielzahl von Erkrankungen mit unterschiedlichen Ursachen – darunter Entzündungen, Schlaganfall, Epilepsie oder Morbus Parkinson. Auch die Narkolepsie gehört zu den Gehirnerkrankungen 4.
Mehr den Erkrankungen des Gehirns
Letzte Aktualisierung: 11.05.2021
REFERENZEN
Quellen:
[1] Modifiziert nach: Bear M. F. et al., Neurowissenschaften, Ein grundlegendes Lehrbuch für Biologie, Medizin und Psychologie, 4. Auflage 2018, Springer-Verlag, ISBN: 978-3-662-57262-7, Zugriffsdatum 25. Mai 2018: https://www.springer.com/de/book/9783662572627
[2] Modizfiert nach: Trepel M., Neuroanatomie, 7. Auflage 2017, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, ISBN: 9783437412882, Zugriffsdatum 25. Mai 2018: https://shop.elsevier.de/neuroanatomie-9783437412882.html
[3] Modifiziert nach: Gruber T., Gedächtnis, 2. Auflage 2018, Springer-Verlag, ISBN: 978-3-662-56361-8, Zugriffsdatum 25. Mai 2018: https://www.springer.com/de/book/9783662563618
[4] Modifiziert nach: Berlit P. (Hrsg.), Klinische Neurologie, 3. Auflage 2012, Springer-Verlag, ISBN: 978-3-642-16920-5, Zugriffsdatum 25. Mai 2018: https://www.springer.com/de/book/9783642169205
[5] Modifiziert nach: Lautenbacher S. (Hrsg.), Gehirn und Geschlecht, 1. Auflage 2007, Springer-Verlag, ISBN 978-3-540-71627-3, Zugriffsdatum 25. Mai 2018: https://www.springer.com/de/book/9783540716273