LAUFEN UND WALKING FUER DIE GESUNDHEIT

Der Ausdauersport Laufen beeinflusst die Gesundheit in vielerlei Hinsicht positiv, darunter:

  • Verbesserung der Herz-Kreislauf-Leistung
  • Beeinflussung eines zu hohen wie zu niedrigen Blutdrucks
  • Senkung des Cholesterin-Spiegels
  • Stärkung des Bewegungsapparates (Muskeln, Gelenke)
  • Stärkung des Immunsystems
  • Förderung des Kalziumstoffwechsels
  • Förderung der maximalen Sauerstoffaufnahme1

Lauftherapie für Körper und Geist

Laufen zur Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden gehört heute zum Therapieprogramm beispielsweise bei Übergewicht oder Herz-Kreislauferkrankungen. Daneben kann das Laufen auch bei psychischen Erkrankungen helfen – darunter zur Stressbewältigung oder bei Erschöpfung und Antriebslosigkeit 2

Lauftherapie langsam beginnen

Typischerweise richtet sich eine Lauftherapie an untrainierte Menschen, die wenig Sport betrieben haben. Es beginnt daher bewusst langsam, um den Betroffenen nicht zu überlasten. Dabei wechseln sich Lauf- und Gehphasen ab. Zur eigentlichen Lauftherapie kommen Dehn- und Kräftigungsübungen hinzu. Außerdem unterstützt der Lauftherapeut bei Körperhaltung und Bewegungsablauf sowie bei Ernährungsfragen 2.

Lauftherapie – in der Gruppe trainieren

Die Lauftherapie meist in kleinen Gruppe von bis zu 15 Teilnehmern kann in ihrer Dauer variieren. Typischerweise findet das Lauftraining zwei- bis dreimal wöchentlich statt und verfolgt keine sportlichen Ziele. Vielmehr gilt, dass die Teilnehmer das Laufen langfristig in den Tagesablauf einbinden. Idealerweise können sie nach drei Monaten bis zu 30 Minuten ununterbrochen laufen 2.

Walking statt laufen

Für Personen mit Übergewicht oder orthopädischen Beschwerden kann das weniger belastende Walking statt Laufen ideal sein – insbesondere bei sportlich Ungeübten. versuchen. Das Verletzungsrisiko ist beim Walken erheblich geringer ist als beim Laufen. Da sich beim Walking stets ein Fuß auf dem Boden befindet, erreichen die vertikalen Bodenreaktionskräfte höchsten das 1,5-fache des Körpergewichts und nicht wie beim Laufen das drei- oder vierfache. Entsprechend geringer ist die Belastung des Bewegungsapparates. Damit stellt das Walking eine gute Möglichkeit dar, das Herz-Kreislauf-System zu trainieren, ohne die Jogging-typischen Stauch-Belastungen. Auch zur Vorbereitung auf späteres Jogging eignet sich das Walking 3.

Walking - ein Trendsport

Ursprünglich in den 80er-Jahren in Skandinavien und den USA entdeckt, ist das Walking heute in Deutschland ein Trendsport. Im Unterschied zum Gehen gehört zum Walking eine erhöhte Geschwindigkeit sowie eine aktive Armbewegung. Beim Walking ist die Körperhaltung aufrecht und der Blick nach vorne gerichtet. Die Arme sind um etwa 90 Grad angewinkelt und schwingen gegenläufig zum Schritt mit. Der Fuß setzt flächig mit der Ferse auf und rollt über die ganze Fußsohle bis zu den Zehen ab 4.

Walking langsam steigern

Die Trainingsdauer beim Walking ist länger als beim Laufen, da die Belastungsintensität für das Herz-Kreislauf-System geringer ausfällt. Ein Anfänger beginnt mit etwa 30 Minuten Walking ein- bis zweimal in der Woche. Nach rund 12 Wochen kann sich die Trainingsdauer auf 45 Minuten erhöhen und nach einem halben Jahr auf 60 Minuten. Die Trainingshäufigkeit kann für sportlich Ungeübte von einmal wöchentlich bis später drei- bis viermal die Woche zu steigen. Wichtig ist, bei einem hohen Walking-Tempo zu bleiben 4.

5 Walking-Formen – vom Nordic-Walking zum Power-Walking

Neben dem klassischen Walking haben sich weitere Formen entwickelt 3:

  • Nordic-Walking mit zwei Stöcken und einem Skilanglauf-ähnlichen Bewegungslauf. Mehr zu Nordic Walking >> [Link zur Unterseite 3, Nordic Walking]
  • Weight-Walking mit Gewichtsmanschetten an Hand- und Fußgelenken („Wogging“)
  • Hill-Walking im bergigen Gelände, fordert bergaufwärts das Herz-Kreislauf-System und bergabwärts die Gelenke.
  • Power-Walking mit bewusst erhöhter Geschwindigkeit (höhere Belastung) und manchmal mit Gewichten.
  • Aqua-Walking (Aqua-Running, Aqua-Jogging) im Wasser. Mehr zum Thema Aqua-Jogging >> [Link zur Unterseite 4, Aqua-Jogging]

Laufen und Herzfrequenz

Die Herzfrequenz gibt Aufschluss über die Trainingsintensität – das heißt, wie anstrengend ein Training ist. Zunächst gilt es, die maximale Herzfrequenz zu bestimmen – am besten durch einen Arzt. Die optimale Herzfrequenz hängt von Faktoren wie das Lebensalter des Sportlers und seinen Trainingszustand ab. Die folgenden Formeln ermöglichen es, näherungsweise die maximale Herzfrequenz für Anfänger zu berechnen:

Frauen: (226 – Lebensalter) * 0,6

Männer: (220 – Lebensalter) * 0,6 5

Faustregeln für die Herzfrequenz beim Laufen

Für die optimale Herzfrequenz während des Lauf-Trainings gelten die folgenden Faustregeln:

  • Die Trainingsfrequenz beträgt idealerweise zwischen 60 und 85 Prozent der maximalen Herzfrequenz – Anfänger am unteren, Fortgeschrittene am oberen Ende des Intervalls.
  • Lauf-Anfänger beginnen mit einer Herzfrequenz von 60 Prozent der maximalen Frequenz.
  • Anfänger steigern diesen Wert jeden zweiten Monat um fünf Prozentpunkte. Innerhalb eines Jahres erreichen sie so 85 Prozent der maximalen Herzfrequenz 5

Laufen und Ruhepuls

Neben der Herzfrequenz ist der Ruhepuls ein Messwert für den Trainingszustand eines Läufers. Ein gut trainierter Ausdauerläufer hat einen niedrigeren Ruhepuls als wenig Trainierte. Mithilfe des Ruhepulses lässt sich die Ziel-Herzfrequenz noch genauer berechnen:

Ziel-Herzfrequenz bei Frauen: (226 – Lebensalter) * 0,6 + Ruhepuls

Ziel-Herzfrequenz bei Männern: (220 – Lebensalter) * 0,6 + Ruhepuls

Anhand dieser Ziel-Herzfrequenzen können Läufer die für sie optimale Geschwindigkeit ermitteln 5.

Laufen – 5 Tipps für die richtigen Schuhe

Das A und O eines erfolgreichen Lauf-Trainings sind die Schuhe. Dazu die folgenden Tipps:

  1. Schuhe abends oder am späten Nachmittag kaufen. Dann haben die Füße ihre größte Ausdehnung erreicht.
  2. Schuhe eine Nummer größer kaufen als die übliche Schuhgröße, damit der Fuß genug Platz für die Bewegung hat.
  3. Schuhe mit mittlerer Dämpfung wählen, damit die Knochen genug Druck erfahren und der Laufstil stabil ist.
  4. Kostenlose Laufanalyse in Fachgeschäft nutzen.
  5. Die Passform entscheidet – nicht Marke, Optik oder Preis 6.

Letzte Aktualisierung: 11.05.2021

REFERENZEN

Quellen:
[1] Modifiziert nach: Wessinghage T., Mein Laufbuch für die ersten 10 Kilometer, 1. Auflage 2014, Südwest-Verlag, ISBN: 978-3-641-10375-0, Zugriffsdatum 24. Juni 2018: https://www.randomhouse.de/ebook/Mein-Laufbuch-fuer-die-ersten-10-Kilometer/Thomas-Wessinghage/Suedwest/e434998.rhd#info
[2] Modifiziert nach: Bonnemann A., Grell J., Richter K., 1. Auflage 2006, Laufen und Lauftherapie, Lauf- und Ausdauersportverlag, ISBN: 978-3-89787-160-1, Zugriffsdatum 24. Juni 2018: http://www.las-verlag.com/Laufen/Laufbuecher-allgemein090928.php
[3] Modifiziert nach: Barough N., Fit mit Walking, 1. Auflage 2017, Dorling Kindersley Verlag, ISBN 978-3-8310-3324-9, Zugriffsdatum 24. Juni 2018: https://www.dorlingkindersley.de/buch/nina-barough-fit-mit-walking-9783831033249
[4] Deutsches Walking Institut e.V., Institut für Sport- und Sportwissenschaft, Karlsruhe Institute of Technology (KIT), Zugriffdatum 24. Juni 2018: http://www.sport.kit.edu/walking/108.php
[5] Gießing J., Wie Läufer ihren Puls bestimmen, Achim Achilles, Zugriffsdatum 24. Juni 2018: https://www.achim-achilles.de/training/lauf-training/17491-hoechstes-tempo-durch-optimalen-puls.html // 
[6] Froböse I., Schöber U., Volkslaufbuch, 1. Auflage 2016, Südwest-Verlag, ISBN: 978-3-517-09473-1, Zugriffsdatum 24. Juni 2018: https://www.randomhouse.de/Das-Volkslaufbuch-von-Ingo-Froboese-bei-Suedwest/Die-richtigen-Laufschuhe/aid67027_13123.rhd