SPORT IM ALTER

Die Lebenserwartung in Deutschland steigt. Für einen 2018 neugeborenen Jungen beträgt sie 78 Jahre und vier Monate, für ein Mädchen 83 Jahre und zwei Monate. Auch Ältere können mit einem längeren Leben rechnen. Eine heute 65-jährige Frau erwartet statistisch 21 weitere Lebensjahre, einen gleichaltrigen Mann 17 Jahre und zehn Monate1.

Senioren – so sportlich wie nie

Gleichzeitig fühlen sich viele Ältere gesund. Nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die Altersstudie 2017 des Versicherungsunternehmens Generali bewerten 40 Prozent der befragten 65- bis 85-Jährigen ihren Gesundheitszustand als positiv. 44 Prozent der Über-65-Jährigen bezeichneten sich 2015 als gelegentlich oder regelmäßig sportlich aktiv – 2005 waren es noch 30 Prozent2.

Bewegung – uneingeschränkt empfohlen für Ältere

Zwar nimmt ab dem 20. Lebensjahr die Funktionsfähigkeit der Organe kontinuierlich ab3. Dennoch können Ältere uneingeschränkt Sport treiben. Ab dem 50. Lebensjahr eignen sich vor allem Ausdauersportarten – beispielsweise Joggen, Walken, Radfahren, Schwimmen oder Wandern. Wichtig ist, eine Überforderung des Körpers zu vermeiden und biologische Leistungsgrenzen zu akzeptieren. Im höheren Lebensalter lässt die Schnellkraft beim Sprinten nach. Außerdem lassen sich Muskeln weniger stark dehnen, was häufiger zu Zerrungen führen kann. Idealerweise besprechen sportinteressierte Senioren ihre Pläne mit ihrem Arzt – gerade, wenn sie vorher wenig sportlich aktiv waren oder eine längere Pause eingelegt haben4.

Sport im Alter – verlängertes Leben?

Studien zeigen, dass körperliche Bewegung und Sport das Leben verlängern kann. Bei mindestens zweieinhalb Stunden Sport in der Woche sinkt demnach das Sterblichkeitsrisiko um zehn bis 30 Prozent. Eine neue Studie mit rund 18.000 über-70-jährigen Frauen kommt zu einem noch günstigeren Ergebnis. Bei den Studienteilnehmerinnen wurde die körperliche Aktivität mit speziellen Beschleunigungssensoren gemessen, die auch eine Bestimmung der Trainings-Intensität erlaubten. Das Ergebnis: Je „härter“ das Training, desto höher die Lebenserwartung. Bei den Studienteilnehmerinnen mit dem intensivsten Training sank die Sterblichkeitsrate um 65 Prozent. Wenig körperliche Bewegung beeinflusste hingegen das Sterblichkeitsrisiko kaum5.

 

Letzte Aktualisierung: 19.07.2019

REFERENZEN

[1] Pressemitteilung Nr. 108, Statistischen Bundesamt, 26.03.2018, Zugriffsdatum 17. Juni 2018: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2018/03/PD18_108_12621.html
[2] Generali Altersstudie 2017, Pressemitteilung 01.03.2017, Zugriffsdatum 17. Juni 2018: https://www.generali.de/ueber-generali/presse-medien/pressemitteilungen/generali-altersstudie-2017---generation-der-65--bis-85-jaehrigen-mehrheitlich-zufrieden--aktiv-und-engagiert-13858/
[3] Modifiziert nach: Halle M., Zellen fahren gerne Fahrrad, 09.07.2012, Mosaik-Verlag, ISBN: 978-3-442-39225-4, Zugriffsdatum 17. Juni 2018: http://www.das-biologische-alter.de/media/pdf/zellen-fahren-gerne-fahrrad-excerpts.pdf und 
[4] Sport im Alter, Internisten im Netz, Herausgeber: Berufsverband Deutscher Internisten e.V., Zugriffsdatum 17. Juni 2018: https://www.internisten-im-netz.de/vorsorge/anti-aging/sport-im-alter.html
[5] Diehm C, Sport im Alter verlängert das Leben, Gesundheitsmagazin der Max Grundig Klinik, Bühl, Zugriffsdatum 17. Juni 2018: https://www.max-grundig-klinik.de/index.php?id=492