BESONDERE SINNE BEI TIEREN

Besondere Sinnesleistungen helfen manchen Tierarten, sich an ihre Umwelt anzupassen. Dazu einige Beispiele, wie Tiere anders wahrnehmen können, als Menschen.

1. Tiere sehen UV und Infrarot

Insekten wie Bienen und Hummeln erkennen wichtige Informationen ihrer Umwelt, weil sie die Farbe Ultraviolett wahrnehmen können 1. Einige Käferarten sehen die Farbe Infrarot und bemerken so beispielsweise Waldbrände aus großer Distanz. Zum Infrarot-Sehen nutzt der Schwarze Kieferprachtkäfer eine Art Druckbehälter als Sinnesorgan. Dabei erwärmt und dehnt Infrarot-Strahlung mit bestimmten Wellenlängen den Behälter 2.

2. Delfine hören mit Ultraschall

Wale und Delfine können sich unter Wasser mit Ultraschall verständigen, in dem sie ständig die Schall-Frequenz verändern. Delfine nutzen Ultraschall zudem zur Orientierung. Ähnlich wie Fledermäuse besitzen sie ein Ultraschallsystem (Sonarsystem). Je länger ein ausgesendetes Schallsignal braucht, bis es zum Sender zurückkehrt, desto entfernter ist ein Objekt. Gleichzeitig können Delfine über das spezielle Schall-Reflexionsmuster auf die Zusammensetzung des Objektes schließen 2.

3. Fische orientieren sich mit dem Elektrosinn

Einige Fische können sich anhand der elektrischen Leitfähigkeit von Objekten orientieren. Beispielsweise erzeugt der Elefantenrüsselfisch mit seinem elektrischen Organ 1.700 elektrische Impulse pro Sekunde. Damit baut er ein elektrisches Feld auf, das benachbarte Objekte beeinflusst – je nachdem wie leitfähig sie sind. Der Fisch kann so die Entfernung und die Zusammensetzung des Objektes einschätzen 2.

4. Fische tasten mit dem Seitenlinienorgan

Das Seitenlinienorgan ist das wichtigste Sinnesorgan der Fische. Mit diesem Ferntastsinn nehmen sie Erschütterungen, Strömungen und Töne im Wasser wahr. Das Organ besteht aus einer mit Schleim gefüllten Röhre, das seitlich unter der Fischhaut verläuft. Feine Poren verbinden die Röhre mit der Außenwelt. Druckwellen erregen die feinen Haarsinneszellen in der Röhre. Während der Fisch schwimmt, schiebt er eine Wassersäule vor sich her. Trifft die Wassersäule auf Hindernisse, wird eine Druckwelle zurückgeworfen, die auf das Seitenlinienorgan des Fisches wirkt. Über die Stärke und Richtung der Druckwelle kann der Fisch Entfernung, Form und Größe des Hindernisses ausmachen. Das Seitenlinienorgan ermöglicht zudem, dass sich Fische im Schwarm bewegen können, ohne zusammenzustoßen 3.

5. Das Jakobsonsche Organ – die besondere Nase

Viele Wirbeltiere riechen mit dem Jakobsonschen Organ. Bei Säugetieren befindet es sich in einer Nebenhöhle der Nasenhöhle. Sie nehmen damit auch Sexualhormone wahr. Schlangen und Reptilien riechen und schmecken mit dem Jakobsonschen Organ ihre Nahrung. Es liegt bei ihnen in einem getrennten Bereich am Dach der Mundhöhle 4.

Letzte Aktualisierung: 22.03.2021

REFERENZEN

[1] Tiere sehen, was sich Menschen nur vorstellen, Die Welt, 24.07.2009, Zugriffsdatum 21. Mai 2018: https://www.welt.de/wissenschaft/tierwelt/article4182220/Tiere-sehen-was-sich-Menschen-nur-vorstellen.html
[2] Sinnesleistungen der Tiere, www.planet-wissen.de, Anbieter: Westdeutscher Rundfunkt (WDR), 17.08.2016, Zugriffsdatum 21. Mai 2018: https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/bionik/pwiesinnesleistungendertiere100.html
[3] Die Sinne der Fische, www.planet-wissen.de, Anbieter: Westdeutscher Rundfunkt (WDR), 09.04.2018, Zugriffsdatum 21. Mai 2018: https://www.planet-wissen.de/natur/tiere_im_wasser/fische/pwiediesinnederfische100.html
[4] Jacobsonsches Organ, www.spektrum.de, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Zugriffsdatum 21. Mai 2018: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/jacobsonsches-organ/34804