DIE VERMESSUNG DER SCHMERZEN

Ist Schmerz messbar? Nein - nur das von Schmerz Betroffene selbst kann das subjektive Schmerzgefühl einschätzen. Daher ist die Selbstauskunft der Standard für jede Schmerzbewertung und damit die Grundlage für die Schmerztherapie.
 

Faktoren des Schmerzempfindens

Zum individuellen Schmerzempfinden tragen eine Reihe von Faktoren bei – darunter körperliche, psychische, emotionale und kognitive Elemente sowie das kulturelle Umfeld, Alter und Geschlecht sowie die Situation, in der der Schmerz entstanden ist. Außerdem können sich psychosoziale Belastungen auf die Schmerzwahrnehmung auswirken.

Schmerzfragebögen und Skalen

Vorbild für viele Schmerzfragebögen ist der „McGill Pain Questionnaire“ (MPQ) mit 20 Kategorien schmerzbeschreibender Adjektive wie „brennend“, „stechend“, „bohrend“. Durch Begriffsfilterung stehen am Ende sieben Begriffe als Grundlage für einen therapeutischen Ansatz. Häufig kommt zudem die „Visuelle Analog-Skala“ (VNA) zum Einsatz. Innerhalb eines Wertebereichs zwischen 0 = kein Schmerz und 10 = unerträglicher Schmerz, ordnet der Patient seine eigene Schmerzsituation ein. Die Schmerzfragebögen und numerischen Skalen als Ausgangspunkt der Behandlung gibt es heute in vielen Versionen – häufig entsprechend bestimmter Krankheitsbilder.

Mehrdimensionale Schmerzfragebögen und Schmerzgeschichte

Mehrdimensionale Schmerzfragebögen erfassen die emotional-affektiven („quälend, schrecklich, heftig“) und sensorischen („stechend, brennend, drückend“) Schmerzqualitäten und -komponenten. Sie ermöglichen es, die Lokalisation, Intensität und Dauer der Schmerzen zu bestimmen und die Schmerzen zusammen mit ihrerEntstehung zu bewerten. Aus diesen Angaben lässt sich auf betroffene Areale des Zentralen Nervensystems und des Gehirns schließen.

Letzte Aktualisierung: 11.05.2021

REFERENZEN

Modifiziert nach: Grönemeyer D. H. W., Thorbrietz P., Mein großes Rückenbuch, 2017, ZS Verlag GmbH, ISBN: 978-3898836555, Zugriffsdatum 31. Mai 2018: https://www.zsverlag.de/buecher/mein-grosses-rueckenbuch-dietrich-groenemeyer-rueckenuebungen/