BLUTDRUCK UND CHOLESTERIN – WENN BEIDES ZU HOCH IST…
Bluthochdruck heißt, dass die Blutdruckwerte bei einem Menschen dauerhaft zu hoch sind. Ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie oder arterielle Hypertonie) ist eine häufige Erkrankung des Blutgefäßsystems. Dazu einige Zahlen 1:
- Rund 30 Millionen Menschen in Deutschland – fast jeder Dritte – leiden an einem zu hohen Blutdruck. Bei den 70- bis 79-Jährigen sind es sogar drei von vier.
- 13 Prozent der Frauen mit Bluthochdruck und 22 Prozent der Männer in Deutschland wissen nichts von ihrer Erkrankung.
- Rund ein Viertel der Weltbevölkerung weist einen zu hohen Blutdruck auf.
- Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2025 weltweit rund 1,5 Milliarden von Bluthochdruck betroffen sind.
Was sind die Ursachen eines hohen Blutdrucks?
Bei 90 bis 95 Prozent der Bluthochdruck-Fälle liegt eine so genannte primäre Hypertonie vor. Das heißt, es gibt keine erkennbaren organischen Ursachen für den Bluthochdruck. Stattdessen verursachen vor allem der Lebensstil mit Übergewicht (bei 30 Prozent) und Alkoholkonsum (bei 10 Prozent), aber auch erbliche Veranlagung den Bluthochdruck.
Bei den übrigen 5 bis 10 Prozent der Betroffenen sind sekundäre organische Ursachen für den zu hohen Blutdruck verantwortlich: Darunter Erkrankungen der Nieren oder Blutgefäße, hormonelle Erkrankungen oder auch Schlafstörungen 2.
Was sind die Folgen eines hohen Blutdrucks?
Zunächst schädigt ein hoher Blutdruck die Blutgefäße. In der Folge kann es unter anderem zu einem Schlaganfall oder Herzerkrankungen kommen. Ein unbehandelter hoher Blutdruck kann zum Tod führen – in 40 Prozent der Fälle aufgrund einer Herzinsuffizienz, bei 20 Prozent dieser Bluthochdruck-verursachten Todesfälle liegt ein Schlaganfall zugrunde, bei 15 Prozent ein Herzinfarkt 2.
Was heißt „normaler Blutdruck“?
Zum Thema „normaler Blutdruckwert“ diskutieren Fachleute seit Jahren sehr intensiv. Als Orientierung einige Referenzwerte (Angaben: systolisch / diastolisch):
- Optimaler Blutdruck: unter 120 / unter 80 mm Hg
- Normaler Blutdruck: unter 130 / unter 85 mm Hg
- „Hochnormaler“ Blutdruck (ein wenig zu hoch): 130 bis 139 / 85 bis 89 mm Hg
- Leichter Bluthochdruck / Hypertonie: 140 bis 159 / 90 bis 99 mm Hg
- Schwerer Bluthochdruck / Hypertonie: ab 180 / ab 110 mm Hg
„mm Hg“ steht für „Millimeter Quecksilbersäule“ – eine Messzahl für Druck. Wenn nur der obere (systolische) Blutdruck über 140 mm Hg liegt, handelt es sich um eine isolierte systolische Hypertonie, die vor allem bei Älteren auftritt 3.
Was hilft gegen zu hohen Blutdruck?
Bei einem großen Teil der Betroffenen ist der persönliche Lebensstil für den Bluthochdruck verantwortlich. Ein erster Schritt gegen eine leichte bis mittelschwere Hypertonie ist daher, den eigenen Lebensstil zu prüfen und anzupassen, darunter 3.
- Normalgewicht halten oder erreichen
- Alkoholkonsum reduzieren
- wenig Kochsalz verwenden
- gesunde Ernährung
- auf das Rauchen verzichten
- regelmäßige körperliche Aktivität
- regelmäßiger Tagesablauf mit Pausen
Stellt sich nach drei Monaten keine Änderung der Blutdruckwerte ein oder liegt eine schwere Hypertonie vor, empfehlen die Fachleute blutdrucksenkende Medikamente einzunehmen 3.
Was heißt Cholesterin & Co.?
Neben einem zu hohen Blutdruck spielt die Menge an Blutfetten – darunter Cholesterin – eine große gesundheitliche Rolle. Die Medizin diskutiert auch beim Thema Cholesterin seit langem, welche Werte gesund sind. Wichtig ist dabei, alle Blutfett-Werte – das Lipidprofil – im Blick zu haben:
- High Density Lipoprotein (HDL)-Cholesterin,
- Low Density Lipoprotein (LDL)-Cholesterin,
- Triglyzeriden (Neutralfette).
Wichtige Messwerte sind zudem Homocystein und Lipoprotein (a), das dem LDL-Cholesterin sehr ähnlich ist 4.
Was ist ein ungünstiges Lipidprofil?
Der Arzt spricht von einem ungünstigen Lipidprofil, bei einer Erhöhung
- des Gesamtcholesterins,
- der LDL-Cholesterin-Werte,
- der Werte von Lipoprotein (a)
- der Triglyzeridwerte,
sowie verminderten HDL-Cholesterin-Werte 4.
Blutfett und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Ein ungünstiges Lipidprofil kann ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringen, wenn weitere Umstände dazukommen, beispielsweise
- Alkoholmissbrauch,
- Bluthochdruck,
- Herzkrankheiten in der Familie,
- Magnesium-Mangel,
- Rauchen,
- Diabetes mellitus,
- psychischer Stress.
Wie bei Bluthochdruck gilt auch bei erhöhten Blutfettwerten: auf einen gesunden Lebensstil achten 4.
Letzte Aktualisierung: 08.02.2021
REFERENZEN
[1] Bluthochdruck in Zahlen, Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®, Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. Zugriffsdatum 06. Mai 2018: https://www.hochdruckliga.de/bluthochdruck-in-zahlen-presse.html
[2] Blutdruck – Bluthochdruck und seine Folgen, Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®, Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. Zugriffsdatum 06. Mai 2018: https://www.hochdruckliga.de/tl_files/content/dhl/folien/Foliensatz_1.pdf
[3] Die zehn häufigsten Fragen zum Bluthochdruck, Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®, Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. Zugriffsdatum 06. Mai 2018: https://www.hochdruckliga.de/bluthochdruck.html
[4] modifiziert nach Schwandt P und Parhofer K, Handbuch der Fettstoffwechselstörungen, Dyslipoproteinämien und Atherosklerose: Diagnostik, Therapie und Prävention, 3. Auflage 2007, Schattauer GmbH, ISBN: 978-3-7945-2370-2, Zugriffsdatum 06. Mai 2018: http://www.schattauer.de/book/detail/product/127-handbuch-der-fettstoffwechselstoerungen.html