HERZ-ERKRANKUNGEN UND LEBENSSTIL

Das Herz kann seine Schwerstarbeit auf Dauer nur leisten, wenn es ausreichend von der „richtigen“ Energie erhält. Gleichzeitig ist es wichtig, es regelmäßig zu trainieren, damit es im Bedarfsfall Höchstleistungen erbringen kann.

3 häufige Herz-Erkrankungen durch ungesunden Lebensstil

Neben Infektionen, unausgewogener Ernährung, Bewegungsmangel können Alkohol und Rauchen zu Herz-Erkrankungen führen. Dazu drei Beispiele:

1. Herzmuskel-Erkrankungen (Kardiomyopathien) durch Alkohol

Eine Reihe von Erkrankungen betreffen den Herzmuskel (Kardiomyopathien) – beispielsweise Herzvergrößerungen. Dazu zählen auch erweiterte Herzkammern, ohne dass die Herzmuskulatur betroffen ist. Unter anderem kann dauerhaft zu hoher Alkoholkonsum Herzmuskel-Erkrankungen verursachen 1.

2. Herz-Entzündungen durch Infektionen

Zu den „erworbenen“ Herz-Erkrankungen gehören verschiedene Formen der Herzentzündung durch virale oder bakterielle Infektionen. Bei einer Myokarditis ist die Herzmuskulatur betroffen. Bei einer Endokarditis entzündet sich die Herzinnenhaut; bei einer Perikarditis der Herzbeutel 1.

3. Herzinsuffizienz durch hohen Blutdruck und vieles mehr

Bei einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) kann das Herz nicht mehr die geforderte Leistung erbringen. Hinter einer Herzinsuffizienz können verschiedene Ursachen stecken: beispielsweise eine Kardiomyopathie oder Myokarditis. Häufig entsteht sie durch erhöhten Blutdruck, Herzrhythmusstörungen sowie durch erkrankte Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit) oder Herzklappe 1.

Rauchen schädigt das Herz

Rauchen ist ein Risikofaktor für den Herzinfarkt. Denn die Tabaksinhaltsstoffe beeinflussen den Stoffwechsel:

  • Erhöhter LDL-Cholesterin-Spiegel
    Bei der Oxidation des LDL-Cholesterins entstehen Abbaustoffe („freie Radikale“), die die Gefäßwände schädigen. Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil so genannter Antioxidantien können diese Abbaustoffe abfangen.

  • Erhöhte Werte für bestimmte Gerinnungsstoffen
    Gerinnungsstoffe wie Fibrinogen, Blutplättchen können sich an den Gefäßwänden ablagern (Arteriosklerose). Daher sind Raucher häufiger von Herzinfarkt, Schlaganfall oder der arteriellen Verschlusskrankheit betroffen als Nichtraucher. Frauen, die rauchen, haben ein besonders hohes Arteriosklerose-Risiko, wenn sie gleichzeitig die Antibabypille einnehmen 1.

Rauch-Stopp kann das Leben verlängern

Mit dem Rauchen aufhören kann das Leben verlängern. Eine englische Studie zeigte, dass männliche Raucher zwischen 66 und 97 Jahren ein um 50 Prozent höheres Sterberisiko tragen, als Männer, die niemals geraucht hatten. Ausschlaggebend dafür waren mehrheitlich kardiovaskuläre Erkrankungen. Das Risiko der Ex-Raucher war im Vergleich zu den Niemals-Rauchern nur mehr um 15 Prozent erhöht. Männer, die bereits 25 Jahre vorher mit dem Rauchen aufgehört hatten, zeigten überhaupt kein erhöhtes Risiko mehr. Die höhere Sterblichkeit von Ex-Rauchern gründete sich auf Krebs und Lungenerkrankungen. Umgerechnet auf Lebensjahre bedeuten diese Daten, dass 70-jährige Raucher im Schnitt vier Jahre verlieren, wenn sie weiter rauchen 2.

Letzte Aktualisierung: 11.05.2021

REFERENZEN

Quellen:
[1] modifiziert nach Erdmann E (Herausgeber), Klinische Kardiologie, Krankheiten des Herzens, des Kreislaufs und der herznahen Gefäße, 8. aktualisierte Auflage, März 2011, ISBN: 3642164803, Springer-Verlag GmbH, Zugriffsdatum 22. April 2018: https://www.springer.com/de/book/9783642164804
[2] Nach dem Rauchstopp geht das Herzinfarkt-Risiko wieder zurück – Wer mit 70 noch raucht, verliert vier Lebensjahre, Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V., 04.09.2013, Zugriffsdatum 22. April 2018: https://dgk.org/pressemitteilungen/2013-esc-congress/2013-esc-aktuelle-pm/tag5/nach-dem-rauchstopp-geht-das-herzinfarkt-risiko-wieder-zurueck-wer-mit-70-noch-raucht-verliert-vier-lebensjahre/