WANN IST ASTHMA „SCHWER“?

Die Einteilung der Asthma-Schweregrade richtet sich nach der Therapie, die erforderlich ist, um die Beschwerden eines Patienten unter Kontrolle zu halten und akute Asthmaanfälle – so genannte Exazerbationen – zu vermeiden.

Wie wird Asthma behandelt? Asthma wird nach einem Stufenkonzept behandelt (s. Abb. 1): Man beginnt zunächst mit einem Medikament in einer niedrigen Dosis. Falls diese Therapie nicht ausreicht, um das Asthma gut zu kontrollieren, kann die Therapie um eine Stufe intensiviert werden. Es kommen weitere Medikamente hinzu oder die Dosis wird gesteigert. Wenn die Erkrankung über längere Zeit gut kontrolliert ist, kann der Arzt die Therapie auch wieder zurückstufen.

Was genau man unter „kontrolliertem“ bzw. „unkontrolliertem“ Asthma versteht, können Sie
 hier nachlesen.

Prinzipiell können folgende Medikamente/Substanzklassen zur Behandlung des Asthmas eingesetzt werden:



Medikamente/Substanzklassen zur Behandlung des Asthmas
ICS = inhalatives Kortison, SABA = kurzwirksames Beta-Sympathomimetikum, LABA = langwirksames Beta-Sympathomimetikum, LTRA = Leukotrienrezeptor-Antagonisten, OCS = orale Kortikosteroide

5 THERAPIESTUFEN FÜR ERWACHSENE ASTHMA-PATIENTEN



 

Abb. 1: Asthma-Stufentherapie für Erwachsene1.

ICS = inhalatives Kortison, SABA = kurzwirksames Beta-Sympathomimetikum, LABA = langwirksames Beta-Sympathomimetikum, LTRA = Leukotrienrezeptor-Antagonist

Wird die Therapie optimal angewandt?

Bevor die Therapie geändert oder die Dosis erhöht  wird, bespricht der Arzt zunächst mit dem Patienten noch einmal die Inhalationstechnik und wie häufig die Behandlung durchzuführen ist. Oftmals können Fehler bei der Anwendung dazu führen, dass eine eigentlich wirksame und gut geeignete Therapie nicht optimal hilft. Wenden Sie sich daher immer an Ihr Behandlungsteam, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Medikamente nicht richtig wirken und Sie Fragen zur richtigen Anwendung Ihrer Medikamente haben.

Wichtig ist auch, über mögliche Auslöser (z.B. Allergene, Umwelteinflüsse oder berufsbedingte Auslöser1) starker Asthma-Beschwerden zu sprechen und Risikofaktoren für eine Verschlechterung des Asthmas möglichst zu vermeiden oder – wenn möglich – zu behandeln.

SCHWERES ASTHMA

Damit kommen wir auf unsere Ausgangsfrage zurück: Wann ist Asthma schwer? Deutsche Asthma-Experten haben kürzlich folgende Einteilung der Asthma-Schweregrade vorgenommen (s. Tab. 1)1:



Diese Tab. wurde der aktuellen S2k-Leitlinie entnommen (S. 869, Tab. 7) und modifiziert.

Letzte Aktualisierung: 19.01.2022
MAT-DE-2000508-2.0-01/2022

REFERENZEN

1 Buhl R et al.: S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. Pneumologie 2017; 71: 849–919 (S. 868f.)