WIE ERKENNE ICH, DASS ICH SCHWERES ASTHMA HABE?

Wenn Sie trotz richtiger Anwendung von hochdosiertem inhalativen Kortison und langwirksamen bronchienerweiternden Medikamenten unter Asthma-Beschwerden wie Kurzatmigkeit, Husten oder Giemen bzw. Asthma-Anfällen leiden, liegt bei Ihnen möglicherweise ein schweres unkontrolliertes Asthma vor1,2.

Ebenso sind häufige starke Verschlechterungen (Asthma-Anfälle) ein Zeichen für ein nicht ausreichend kontrolliertes Asthma.

Ein Asthma-Anfall – auch Exazerbation genannt – kündigt sich durch folgende Zeichen an3:

  • Atemnot in Ruhe und beim Sprechen
  • Starke Zunahme der Atemnot
  • Trockener Husten
  • Zäher Schleim

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Asthma nicht gut kontrolliert ist und Sie sich häufig durch Ihr Asthma im Alltag eingeschränkt fühlen, sollten Sie unbedingt einen Lungenfacharzt (Pneumologen) aufsuchen. Ein Facharzt kann ganz genau untersuchen, an welcher Asthma-Form Sie leiden und welche Medikamente Ihnen am besten helfen können, es zu kontrollieren.

ASTHMA IM GRIFF? PEAK-FLOW-MESSUNGEN ZEIGEN ES

Peak-Flow-Meter sind einfache mechanische oder elektronische Messgeräte, die eine kleine Lungenfunktionsmessung ermöglichen. Bestimmt wird dabei die maximale Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft während der Ausatmung (Einheit: Liter pro Minute)4.

Um ein Gefühl für Ihre Asthma-Kontrolle zu bekommen, messen Sie am besten Ihre Peak-Flow-Werte über ein paar Wochen regelmäßig morgens und abends und tragen diese Messwerte in ein Tagebuch ein. Peak-Flow-Meter sind nicht geeicht. Daher ist für Sie Ihr persönlicher Bestwert entscheidend, den Sie mit Ihrem Gerät unter optimaler Therapie und unter optimalen Bedingung erzielt haben. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Asthma noch kontrolliert ist, können Sie jederzeit Ihren aktuellen Peak-Flow-Wert bestimmen und mit früheren Messungen vergleichen2.

Stabile oder steigende Peak-Flow-Werte bedeuten: Es geht Ihnen gut, wenden Sie Ihre Medikamente wie bisher an4.

Niedrige oder fallende Peak-Flow-Werte signalisieren eine Verschlechterung: Die Atemwege werden enger, die Stabilität der Atemwege verschlechtert sich – kontaktieren Sie Ihren Lungenfacharzt4!

WIE EXPERTEN UNKONTROLLIERTES ASTHMA DEFINIEREN

Die Einschätzung der Asthma-Kontrolle basiert auf den Beschwerden des Patienten. Asthma-Experten haben Kriterien erarbeitet, die definieren, wann ein gut oder teilweise kontrolliertes bzw. ein unkontrolliertes Asthma vorliegt (s. Tab. 1).

Wenn Sie als erwachsener Asthma-Patient in Ihren Aktivitäten nicht eingeschränkt sind, nachts keine Asthma-Symptome haben, tagsüber höchstens zweimal pro Woche an Asthma-Symptomen leiden und Ihre Bedarfsmedikation höchstens zweimal wöchentlich einsetzen müssen, ist Ihr Asthma gut kontrolliert.

Falls Sie nachts Symptome bemerken, mehr als zweimal wöchentlich tagsüber Symptome haben und öfter als zweimal pro Woche Ihre Bedarfsmedikation nehmen müssen, liegt bei Ihnen ein unkontrolliertes Asthma vor. Das gilt auch, wenn Sie in der aktuellen Woche einen Asthma-Anfall hatten.

Tab. 1: Grad der Asthma-Kontrolle. Die oberen vier Kriterien entsprechen dem vereinfachten Schema zur Erfassung der Asthma-Kontrolle entsprechend der Global Initiative for Asthma (GINA). Die unteren beiden Kriterien (FEV1-Wert, Exazerbation) sind Zusatzkriterien zur erweiterten Prüfung der Asthma-Kontrolle (modifiziert nach1).

Diese Tabelle ist der S2k-Leitlinie entnommen, S. 867.

Letzte Aktualisierung: 19.01.2022
MAT-DE-2000508-2.0-01/2022

REFERENZEN

1 Buhl R et al.: S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. Pneumologie 2017; 71: 849–919 (S. 868f.)
2 Informationsblatt der Deutschen Atemwegsliga: „Asthmatherapie bei Erwachsenen“ (Stand: 2018)
3 Informationsblatt der Deutschen Atemwegsliga: „Asthmaanfall bei Erwachsenen“ (Stand: 2017)
4 Informationsblatt der Deutschen Atemwegsliga: „Peak-Flow-Messung“ (Stand: 2017)