Definition – Was ist Vorhofflimmern?
Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Tachyarrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion beider Vorhöfe1:
Der AV-Knoten leitet die elektrischen Impulse, die von den Vorhöfen ausgehen, zu den Ventrikeln. Der Vorhof kontrahiert sich mit einer Frequenz von über 350 Schlägen pro Minute. Aufgrund des Filtereffektes des AV-Knotens wird nur ein Teil der Erregungen unregelmäßig in die Kammern geleitet.
Dies führt meistens zu einer ventrikulären Frequenz zwischen 90 und 170 Schlägen pro Minute. Die Kammerfrequenz bei Vorhofflimmern wird bestimmt von
- den elektrophysiologischen Eigenschaften des AV-Knotens,
- dem Vago- bzw. Sympathikotonus
- und ggf. verabreichten Pharmaka mit Wirkung auf den AV-Knoten.
Typische Befunde im EKG bei Vorhofflimmern:
- P-Wellen werden ersetzt durch Flimmerwellen mit erheblichen Schwankungen von Amplitude, Morphologie und Frequenz (Vorhoffrequenz > 350 / min, Ventrikelfrequenz zwischen 90 und 170 / min). Oft zeigt sich ein fließender Übergang zu atypischem Vorhofflattern.
- Es besteht eine absolute Arrhythmie (= Unregelmäßigkeit der RR-Intervalle), die bei sehr niedrigen und sehr hohen Herzfrequenzen pseudoreguläre RR-Intervalle aufweist.
Letzte Aktualisierung: 03.09.2018