Phasen des epileptischen Anfalls
Es gibt bestimmte Phasen, die bei einem epileptischen Anfall durchlaufen werden können. Diese treten aber nicht immer auf. Auch muss ein fokaler (partieller) Anfall nicht automatisch in einen generalisierten Anfall übergehen.
Beginn eines Anfalls – die Aura
Der Begriff Aura kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "Lufthauch". Ärzte bezeichnen veränderte Wahrnehmungen der Sinne und Gefühle als Aura. Diese stellt oft den Beginn eines Anfalls dar und wird deshalb auch „Vorgefühl" genannt.
Die Aura ist ein einfach-fokaler Anfall, der nur einen abgegrenzten Bereich des Gehirns betrifft. Der Betroffene ist dabei bei Bewusstsein. Meist entwickelt sich aus einer Aura eine andere Anfallsform, sie kann jedoch auch auftreten, ohne dass danach eine andere Anfallsform folgt.
Die Auren sind individuell sehr unterschiedlich, für den Einzelnen haben sie aber ganz charakteristische Merkmale.
Das können sein:
- Kribbeln im Arm oder Bein
- Licht- oder Farberscheinungen
- Ein "aufsteigendes" Gefühl in Bauch, Brust, Rücken, Beinen
- Veränderungen von Perspektive oder Gesichtsfeld
- Halluzinationen von Bildern oder Geräuschen, Geruch oder Geschmack
- Zeitlupenempfindung
- Fremdheit von Bekanntem, scheinbare Vertrautheit zu unbekannten Dingen oder Situationen (Dejavu)
- Plötzliche Stimmungsveränderungen
Was beim Anfall passiert
Ein epileptischer Anfall kann als fokaler oder generalisierter Anfall auftreten, wobei diese Bezeichnungen nichts über die Schwere des Anfalls aussagen. Ein fokaler Anfall kann auch in einen generalisierten Anfall übergehen. In beiden Fällen können zum Beispiel das Denken, Sehen, Hören, Schmecken und die Steuerung der Muskeltätigkeit gestört sein. Während eines generalisierten Anfalls ist auch das Bewusstsein beeinträchtigt. Dieser Zustand normalisiert sich in der Regel von selbst wieder.
Nach dem Anfall
Typische Nachwirkungen eines Anfalls sind Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Muskelkater. Manche Menschen sind zunächst verwirrt, andere spüren hingegen keine Auswirkungen mehr. Manchmal kann während eines Anfalls unwillkürlich Urin abgehen, zum Teil treten danach auch vorübergehende Sprachstörungen oder Muskelschwächen in Armen und Beinen auf. Diese individuellen Auswirkungen helfen dem Arzt bei der Ortung der vom Anfall betroffene Gehirnregion und sollten daher unbedingt angegeben werden.
Letzte Aktualisierung: 25.03.2014